Newsletter 14. August 2024
verfasst von Hartwig Thomas

Newsletter online: https://www.schellack-archiv.ch/repository/newsletter/24-NL0005Z.html

Laufend kommen neue digitalisierte Tonspuren von Schellackplatten in das Archiv der Schweizerischen Stiftung Public Domain. Diejenigen, die uns irgendwie interessant vorkommen, werden jeweils in unregelmässigen Abständen in unserem Newsletter vorgestellt.

Diesmal stellen wir vorwiegend klassische Musik aus dem ersten Teil der Schenkung von Michael Rhonheimer, Geigenbauer in Baden mit Schwerpunkten Alte Platten, Instrumentalmusik, Opern und Gesang vor.

Unsere Website (https://www.schellack-archiv.ch/) enthält nähere Erklärungen zum Stand unserer Arbeiten.

ENGLISH SUMMARY

This newsletter documents the progress in establishing an inventory of the archive of shellac records of the Swiss Foundation Public Domain. The records mentioned below can be accessed through the following playlists:

Donation Rhonheimer: Early Recordings
Donation Rhonheimer: Edison Records
Donation Rhonheimer: Early Recordings: "Margarethe"
Donation Rhonheimer: Early Recordings: Wagner
Donation Rhonheimer: Early Recordings: Italo Tejo
Donation Rhonheimer: Vocals
Donation Rhonheimer: Maria Stader

Albums:
Opera:
 Wolfgang Amadeus Mozart Don Giovanni conducted by Fritz Busch
 Giuseppe Verdi Rigoletto conducted by Carlo Sabajno
 Giuseppe Verdi Il Trovatore conducted by Carlo Sabajno
 Giuseppe Verdi Aïda conducted by Lorenzo Molajoli
 Giuseppe Verdi La Traviata conducted by Carlo Sabajno
 Amilcare Ponchielli Gioconda conducted by Lorenzo Molajoli
 Giacomo Puccini Turandot conducted by Franco Ghione
 Giacomo Puccini La Bohème (excerpts)
 Giacomo Puccini Madama Butterfly conducted by Oliviero de Facritiis
 Ruggero Leoncavallo I Pagliacci conducted by Franco Ghione
Vocal:
 Lilli Lehmann - Album sung by Lilli Lehmann
 Franz Schubert Frauenliebe und Leben sung by Emmy Bettendorf
 Franz Schubert Die schöne Müllerin sung by Gerhard Hüsch, played by Hans Udo Müller
 Richard Wagner Le Crépuscule des Dieux - Final sung by Mme Germaine Lubin, conducted by M. Defosse
 Giuseppe Verdi Requiem Mass conducted by Tullio Serafin
 Giuseppe Verdi Requiem Mass conducted by Carlo Sabajno
 Robert Schumann Dichterliebe, Op. 48 sung by Aksel Schlötz, played by Gerald Moore
 Johannes Brahms Rhapsody For Alto Voice And Male Voice Choir sung by Kathleen Ferrier, conducted by Clemens Krauss
 Gustav Mahler Lieder eines fahrenden Gesellen sung by Blanche Thebom, conducted by Adrian Boult
 Gustav Mahler Das Lied von der Erde sung by Charles Kullmann and Kerstin Thorborg, conducted by Bruno Walter
Instrumental:
 Johann Sebastian Bach Chromatic Fantasia and Fugue played by Wanda Landowska
 Johann Sebastian Bach Concerto in A major (A-dur) played by Edwin Fischer
 Wolfgang Amadeus Mozart Concerto in C Major (C Dur), K. 467 played by Artur Schnabel, conducted by Malcolm Sargent
 Wolfgang Amadeus Mozart Concertante Sinfonie for Violin and Viola played by Albert Sammons (Violin) and Lionel Tertis (Viola), conducted by Hamilton Harty
 Ludwig van Beethoven Sonata in A Flat Major (As Dur), Op. 110 played by Artur Schnabel
 Ludwig van Beethoven Sonata in G Minor (G Moll), Op. 49, No. 1 played by Artur Schnabel
 Ludwig van Beethoven Sonata in D Major (D Dur), Op. 28 played by Artur Schnabel
 Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 3 op. 55 "Eroica" Es-dur conducted by Willem Mengelberg
 Ludwig van Beethoven Symphony No. 4 in B Flat conducted by Felix Weingartner
 Ludwig van Beethoven Symphony No. 8 in F Major conducted by Felix Weingartner
 Robert Schumann Symphony No. 3, in E-Flat, Op. 97 conducted by Dimitri Mitropoulos
 César Franck Prelude, Chorale and Fugue played by Egon Petri
 Johannes Brahms Symphony No. 1 in C Minor conducted by Arturo Toscanini
 Johannes Brahms Symphony No. 2, in D Major conducted by Eugene Ormandy
 Johannes Brahms Symphony No. 4, in E Minor conducted by Serge Koussevitzky
 Johannes Brahms Violinkonzert D-dur op. 77 played by Georg Kuhlenkampff, conducted by Hans Schmidt-Isserstedt
 Johannes Brahms Concerto No. 1 in D minor (d-moll) Op. 15 played by Wilhelm Backhaus, conducted by Adrian Boult
 Johannes Brahms Variations and Fugue on a Theme of Handel, Op. 24 played by Solomon
 Richard Strauss Don Quixote, op. 35 conducted by Richard Strauss

Donations are sorely needed to pay for the materials and the rent of the storage space.

Schellack-Archiv

Neu findet man unser Digitales Archiv Schellack-Platten auch unter den Webadressen (URLs)
https://schellack-archiv.ch/ und
https://shellac-archive.ch/.
Das kann man sich leichter merken.

Aufgabe des Büros des Schellack-Archivs

Leider kann die Stiftung die Miete des Büros des Schellack-Archivs nicht aus Spenden finanzieren. Deshalb haben wir das Büro auf 31. Dezember 2024 gekündigt.

Die Arbeit geht - etwas komplizierter und langsamer - trotzdem weiter: Die Fotokopier-Station wird im fensterlosen Arbeitsräumchen neben dem Plattenlager installiert. Die eigentliche Digitalisierung und alles andere wird vorläufig in meine Privatwohnung verlegt. Wir suchen aber dringend eine günstige Alternative für unser Büro.

Dieses benötigt eine Zufahrt für Ein- und Ausladen mit dem Auto; Ebenerdigen Zugang (mit Rolli) für schwere Schachteln; keine allzugrosse Distanz zum Lager in Rüti ZH; ca. 30 Quadratmeter - oder mehr, wenn wieder von der Integrationsstelle vermittelte Mitarbeiter beschäftigt werden sollen; einen Telefonanschluss; Parkiermöglichkeit in der Nähe.

Liquidationsverkauf: Fr 8./ Sa 9. November 2024 je von 10:00-17:00 Uhr im Büro Nr. 702, Joweid Zentrum 1

Zum Verkauf steht alles, was noch im Büro ist:

und vieles mehr.

Spenden werden dringend benötigt

Twint-Code

Trotz der Entlastung auf der Ausgabenseite durch die Aufgabe des Büros ist die Schweizerische Stiftung Public Domain weiterhin dringend auf Spenden angewiesen, um die Lagermiete und das Archivmaterial (Plattenhüllen, Archivschachteln) zu bezahlen. Sämtliche Arbeit am Archiv wird ehrenamtlich geleistet. Bitte unterstützt diese Arbeit!

CD als Dank

Wer 100 Franken spendet, erhält auf Wunsch eine CD mit rund 20 selbstgewählten 20 Titeln.

Mitgliedschaft Förderverein

Wer wünscht, dass das Schellackplatten-Archiv auch längerfristig besteht, wird gebeten, dem Förderverein beizutreten.

Es genügt, uns eine Anmeldung als Antwort auf diesen Newsletter zu senden.

Schenkung Michael Rhonheimer, Geigenbauer in Baden

Wir haben vom Geigenbauer Michael Rhonheimer in Baden die umfangreiche Plattensammlung seines Onkels Robert David Abraham (*15.02.1930 †30.08.1989) erhalten.

Dieser war Musiker, Komponist, Psychologe/Lebensberater von Musikern. Er lebte in Zürich und Tronzano am Lago Maggiore. Er verfasste Biografien von Maria Stader und Hermann Prey. Zuletzt hat er den Briefwechsel von Artur Schnabel mit seiner brühmten Frau erschlossen.

Er war auch als Komponist tätig. Online findet man von ihm Deux mouvements pour cor des alpes et orchestre.

Und schliesslich war er ein eifriger Sammler von Schallplatten - insbesondere auch von Schellackplatten. Er hat viele frühe Schallplatten (1900 - 1925) gekauft. Ausserdem besass er viele grosse Alben von Symphonien und Opern.

Die Schenkung war so umfangreich, dass wir den Bericht über deren Inhalt auf zwei Newletters aufteilen mussten. Hier nun der erste Teil.

Frühe Aufnahmen

Als "früh" bezeichne ich hier Aufnahmen, die wahrscheinlich vor dem zweiten Weltkrieg, sicher aber vor 1925 noch nicht elektrisch aufgenommen wurden. Sie sind also alle mehr als 100 Jahre alt. Ausdrücklich sei hier noch einmal darauf hingewiesen, dass wir im Zuge der Inventarisierung ausschliesslich Rohdigitalisierungen präsentieren, welche zur Orientierung über den Inhalt dienen. Gerade bei so Frühen Aufnahmen kann man mit Waschen, geeigneter Wahl von Abspielnadel und Gewicht und Berücksichtigung der damaligen Aufzeichnungstechnik akustisch deutlich befriedigendere Resultate erzielen. Solche sorgfältigere Digitalisierungen können später durchgeführt werden, wenn es unsere Mittel erlauben.

Lilli Lehmann
Lilli Lehmann

Nur selten findet man Angaben zum Aufnahmezeitpunkt. Das hübsche Lilli Lehmann - Album macht da eine Ausnahme.

Wir fanden diverse frühe Platten mit Ausschnitten aus der Oper "Margarethe" von Gounod, die sich fast zu einer ganze Aufführung ergänzen.

Die Aufnahmen für das Radio von Italo Tejo konnten damals noch nicht elektronisch gespeichert und am Radio abgespielt werden. Stattdessen haben tausende von Kleinst-Radiosendern wohl einfach einen Lautsprecher vor das Radiomikrophon gestellt und die Platte abgespielt. Die Plattenfirmen hatten damals noch viel Angst, dass sie ihre Platten nicht mehr verkaufen könnten, wenn sie einmal im Radio zu hören waren und verboten solche Sendungen mit Hilfe des Urheberrechts strikt. Heute bezahlen sie für die Werbung, die eine Radio-Ausstrahlung ihrer Platten darstellt.

Die vielen Aufnahmen mit Stücken aus Opern von Richard Wagner klingen in unseren Ohren etwas dünn. Von Wagner-Aufführungen erwarten wir kräftigen Heldengesang und laute, bedeutungsschwangere Musik. Die leiseren Aufführungen auf diesen Platten sind sicher zum Teil den beschränkten Möglichkeiten geschuldet. Zum Teil erschliesst sich aber ein spielerisch-heiterer Zugang zu diesen heute so schwerfällig präsentierten Mythen. Diese klingen ein bisschen wie Märchen für junge Erwachsene.

Mit den dicken (~ 5 mm) und schweren (~ 1 kg) Platten des Edison-Labels konnte man fast jemanden erschlagen. Wie viele Platten der Frühzeit war manchmal nur eine Seite mit einem Label versehen, welches den Inhalt angab. Überraschend fanden wir auf der anderen Seite trotzdem eine Tonspur. Auf dieser erklärte ein Experte, was auf der Vorderseite zu hören war.

Plattenlabel

Label Melba
Label Melba

Wir haben in den letzten fünf Jahren fast 40'000 Plattenlabel fotografiert und online gestellt. Schellackplatten wurden ohne Plattenhülle gehandelt und höchstens vom Plattenbeschäft in Papier gewickelt. Erst die Vinylplatten mit ihrer Neigung zu statischer Aufladung machten Plattenhüllen notwendig. Deshalb sind die Plattenlabels meistens die einzige Information, die uns bezüglich der Aufnahme zur Verfügung steht. Die meisten Labels sind eher langweilig und alle ähnlich aufgebaut. Bei frühen Platten findet man noch Experimente mit dem Design des Labels. Das hier abgebildete Label einer frühen Platte von Nellie Melba enthält schon alle wesentlichen Elemente.

Die obere Hälfte wird vom Namen und Logo des Produzentenlabels eingenommen. Hier überrascht höchstens, dass der Name der Sängerin in diesem Produzentenlabel (Gramophone "Melba" Records) vorkommt. Möglicherweise hat die Diva aus Melbourne die Produktion auch finanziell unterstützt? Aus der Firmenbezeichnung "Gramophone and Typewriter Ltd. and Sister Companies" lernt man, dass die Firma auch irgendwas mit der ebenfalls ganz neuen Schreibmaschinen-Technologie zu tun hat.

Im Buch "Knaurs Weltgeschichte der Schallplatte" von Curt Ries aus dem Jahr 1966 findet man folgende erklärende Bemerkung dazu:

Wie so viele Fachleute fürchtete auch er [Barry Owen], dass der Schallplattenmarkt in absehbarer Zeit gesättigt sein werde.

[...]

Owen und die Männer um ihn beschlossen [ca. 1900], die "Gramophone Company" in "Gramophone and Typewriter Ltd." umzubenennen, Schreibmaschinen herzustellen und, falls das Plattengeschäft nachlassen sollte, sich ganz auf die Schreibmaschine umzustellen.[...] Der Reingewinn für das Jahr 1901 betrug 79'438 Pfund [...].

Die gerade aufkommende Schreibmaschine aber blieb vorläufig - und das waren noch einige Jahre - durchaus ein geschäftlicher Misserfolg.

In der unteren Hälfte findet man dem Titel der Aufnahme ("Lucia di Lammermoor") und Details ("Part of Mad Scene"). Darunter in runden Klammern die Urheber-Angabe. Bis heute ist es im Musikgeschäft üblich, die Urheber (Komponist und Texter) in runden Klammern aufzuführen. (Ausnahmen von dieser Regel sind zwar selten, kommen aber immer wieder mal vor.) Etwas überraschend findet man als Urheber "St. Lubin". Die Oper wurde doch wohl von Gaetano Donizetti komponiert? Im englischen Wikipedia-Eintrag zu Lucia di Lammermoor findet noch eine andere Komponistin Erwähnung:

The popular soprano and flute duet cadenza was composed in 1888 by Mathilde Marchesi for her student Nellie Melba's performance of the role [...].

Immerhin findet man online eine "Fantaisie sur un thême de 'Lucia di Lammermoor', Op.46 ..." von Léon de Saint-Lubin. Nellie Melba wird schon gewusst haben, welche Version sie da singt.

Schliesslich kommen die Interpreten vor, der Flötist M. Gaubert und natürlich prominent die Signatur "Nellie Melba".

Zuunterst finden wir die Bestellnummer der Platte. Bei dieser Platte fehlt eine "Matrixnummer", da sie nur einseitig bespielt war. Eine "Matrixnummer" war normalerweise in die metallene "Matrix" eingeritzt, mit der die Plattenseite gepresst wurde. Sie identifizierte also die Tonspur einer Plattenseite. Oft wurde sie auch auf dem Plattenlabel aufgedruckt, damit man beim Pressen sah, welches Label auf welche Seite gehört.

Der Recording Angel
Recording Angel
Recording Angel

Das Logo der Gramophone Company war der "Recording Angel". Eigentlich bezeichnet man mit diesem Ausdruck auf Englisch den Engel, den Gott auf die Welt schickte, um alles Gute und Böse aufzuzeichnen, das die Menschen begehen, damit es als Grundlage des Urteils des jüngsten Gerichts über jeden einzelnen von uns verwendet werden kann. Mit dieser Anspielung wird die heutige Massenüberwachung sozusagen hellsichtig vorausgesehen, die aus der automatischen Aufzeichnung von Bild (Photographie) und Ton (Phonographie) entstanden ist. Einer interessanten Diskussion auf leo.org entnimmt man, dass es auf Deutsch keine adäquate Übersetzung dieses Begriffs gibt. Der Engel des Logos wirkt allerdings etwas zu puttenhaft verspielt, um auf das unerbittlich jüngste Gericht hinzuweisen.

Recording Angel (Fonotipia)
Recording Angel (Fonotipia)

Da ist doch die Version des italienischen Plattenlabels Fonotipia schon etwas eindrücklicher. Hier wird neben Platten auch auf Live-Musik (Lyra), Buchdruck (Presse) hingewiesen, die ja alle ebenfalls der Massenüberwachung dienen und zensiert werden können.

Schliesslich wurde der etwas strenge Überwachungsengel durch das süsse Hündchen mit dem erklärenden Labelnamen "His Master's Voice" abgelöst. Auf manchen Platten (z. B. hier) findet man noch den Übergang von Engel zu Hündchen. Auch in diesem Hündchen finden wir einen Aspekt der modernen Kommunikationstechnologie: Viele von uns lassen sich von der Stimme aus dem Lautsprecher täuschen und glauben wie brave Hündchen, die Stimme unseres Herrn zu hören.

Opern

Mechanische Aufnahme
Mechanische Aufnahme

Neue Medien müssen sich anfangs oft beweisen, indem sie alte Medien imitieren, bevor sie akzeptiert werden. Der Buchdruck musste Manuskripte mit illuminierten Anfangsbuchstaben und Schrifttypen imitieren, die aussahen, als ob sie mit der Feder gezeichnet wurden. Die Fotografie imitierte Gemälde, der Film das Theater und für die Schallplatte war es wichtig, ganze Opern zu präsentieren.

Nach der Einführung der elektronischen Aufzeichnung und Speicherung von Tondaten, war dies einfach: Man hängte einfach ein paar Mikrophone in den Opernsaal und schnitt die Opernplatten aus den Tonspuren zusammen. Aber zur Zeit der mechanischen Aufnahmen war die Aufnahme einer vollstängigen Oper ein ziemlich aufwendiges Unterfangen. Man musste eine ganze Plattenseite auf einmal aufnehmen. Man konnte Aufnahmen weder mischen noch schneiden. Die ganze Aufnahme kam auf die Platte oder musste in Gänze verworfen werden. Die teilweise wirren Matrixnummern lassen vermuten, dass eine solche vollständige Oper während vielen Tagen aufgenommen wurde und nicht alle Sänger zu allen Tagen gebraucht wurden. Die Sänger, der Chor und das Orchester mussten dann alle vor dem Tontrichter aufgebaut werden, um eine erste Wachsplatte zu erzeugen. Diese Einschränkungen erklären die Qualität der mechanisch aufgenommenen Opernalben, die uns Michael Rhonheimer geschenkt hat.

Libretti

Haben Sie Opern gern?
Ich hab Opern schrecklich gern
Aber das is so eine Geschicht'
Denn was sie manchmal hineinschreiben, die Herrn
In so eine Oper, das versteht unsereiner ja nicht
Georg Kreisler, Opernboogie

Die Schenkung enthält eine bträchtliche Anzahl vollständiger Opern-Alben:

Mit diesem Newsletter erhält man also mehr als 50 Stunden Opern, für deren Eintritt man im Opernhaus mehrere Tausend Franken hinblättern müsste - und man braucht am Ende einer Seite nicht einmal die Platte zu wechseln!

Während der Aufnahme dieser Opern habe ich wohl eine Überdosis von Opern abbekommen. Mir geht es wie Georg Kreisler: So schön die einzelnen Stücke sind, geht mir doch der Inhalt der Libretti der meisten Opern auf die Nerven. Als Freund von Gleichberechtigung störe ich mich am Frauenbild - und dementsprechend natürlich auch am Männerbild - das von 80% dieser Operntexte propagiert wird. Die Heldinnen haben nur Gefühl, leben eine bedingungslose, totale Liebe zu irgendwelchen nichtswürdigen Männern, und geben am Ende ihr Leben dafür, dass diese bequem weiterleben dürfen.

Und wir als Zuschauer sollen das noch gut finden und solche Selbstmörderinnen als Heldinnen verehren!

Wenn man sich das rollenvertauscht vorstellt, läuft es auf ein islamistisches Propagandavideo hinaus, mit dem jugendliche Selbstmord-Attentäter geworben werden: Die totale, bedingungslose Liebe (zu Mohammed) findet ihre Bestimmung im Selbstmord, durch den der Betreffende zum von allen ewig zu verehrenden Helden wird.

Ich wünsche den Frauen etwas mehr gesunden, humanen Egoismus und den Männern etwas mehr humanen Anstand ("Common Decency" - Hi-ho!).

Gesang

Neben vollständigen Opern enthielt die Schenkung auch Alben mit anderen gesungenen Inhalten (Lied, Arie, Requiem, Chorgesang):

Und natürlich viele einzelne Gesangsaufnahmen. Speziell erwähnenswert sind die die Aufnahmen von Maria Stader.

(Endlich erklärt sich mir auch die Liedzeile:

Un deet chunnt de Edwin Fischer
Nai, s'isch nu de Häusslein gsi

Ich hatte den Name Häusslein noch nicht gekannt ...)

Sonaten, Konzerte, Symphonien

Wie bei den Opern hat der Sammler Robert D. Abraham auf möglichst vollständige Aufnahmen von Sonaten, Konzerten und Symphonien geachtet:

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